Anno Dracula
(Anno Dracula)
Autor: Kim Newman
Copyright 1992 by Kim Newman
Originalausgabe erschien 1992 bei Simon & Schuster Ltd., London
Deutsche Ausgabe 1994
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
ISBN 3-453-13098-7
Taschenbuch
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Laut Bram Stokers anämischem Klassiker war das Ende der großen
Blutsaugerdynastie aus Transylvanien gekommen, als der Vampirexperte Van
Helsing dem Grafen Dracula den Pflock durchs Herz trieb. (Wie alle
Kenner von Bram Stokers Original wissen, irrt der Herausgeber hier in
seiner Buchbeschreibung, da dem Grafen nie ein Pflock durchs Herz
gestossen wurde, d.Bibliothekar) Aber: Die Geschichte verlief in
Wirklichkeit ganz anders, da Van Helsing versagte ... Der Graf überlebte,
machte kurze Zeit später der frisch verwitweten Queen Victoria den Hof
und stieg unerwartet zum britischen Pringemahl auf. Während Dracula die
berühmte Königin wie ein Haustier hält, versetzt seine karpatische
Prätorianergarde London in Blut und Schrecken. Dennoch leben in der neuen
Hauptstadt der Nacht Warmblüter und Nicht-Tote in einer Art friedlicher
Koexistenz - wäre da nicht auf einmal ein geheimnisvoller Mörder namens
"Silver Knife" alias "Jack the Ripper" der durch seine
Metzeleien von leichten Vampirmädchen die verschiedensten
Interessengruppen stört. Da die Polizei des Mörders nicht habhaft wird,
nehmen sich zwei außergewöhnliche Gestalten des Falls an: Genevieève
Dieudonné, die aus einem ehrwürdigen alten Vampirgeschlecht stammt und
nun im Londoner East End als Engel der Armen arbeitet, und Charles
Beauregard, der im Dienst des mysteriösen Diogenes Clubs abenteuerlichen
Geschäften nachgeht.
Als Protagonisten in diesem blutwarm-pulsierenden Handlungsgeflecht
treten unter anderem folgende reale und fiktive Personen aus der hohen und
niederen Gesellschaft des spätviktorianischen Londons auf:
Wedekinds Lulu Schön, Oscar Wilde, Doyles Inspector Lestrade und
Professor Moriaty, Bram (gepfählt) und Florence Stoker, James A. Whistler,
Dr. Jekyll, G.B. Shaw, Beatrix Potter, Fu Manschu, Lord Ruthven,
Henry Irving, Benjamin Disraeli, der Elephantenmensch u. a.
Die Geschichte hat eigentlich nicht viel mit Dracula zu tun, außer
dass dieser durch die Machtergreifung in England den äußeren Rahmen für
die Handlung geschaffen hat. So taucht er auch nicht allzu oft auf.
Eigentlich handelt es sich vielmehr um eine nette kleine
Kriminalgeschichte aus dem von Menschen und Vampiren bewohnten
viktorianischen London in welcher viele bekannte teils reale, teils
fiktive Personen mitwirken. Eine Idee der Autorin, welches diese
Geschichte, die meiner Meinung nach nicht zu den Meisterwerken der
Literatur gehört, doch ein wenig aufwertet.
Buchbesprechung von Key:
ANNO DRACULA von Kim Newman
Carroll & Graf - 0-7867-0558-2 - 291pp/November 1998
Man stelle sich vor Van Helsing konnte den Grafen nicht
töten, sondern der heiratet Queen Victoria und verwandelt England in ein
Land der Vampire. Die Ranghohen Stellen werden mit alten Vampiren besetzt
und Vicky ist mehr Hund als Frau vom Grafen.
Eine Mordserie erschüttert London, Vampirhuren(!!!)
werden ermordet, die Presse nennt ihn Silver Knife. Er weidet sie
regelrecht aus. Nun er selbst nennt sich 'Jack, the ripper'.
Oh und dann gibt es noch Genevieve Dieudonne, eine relativ
alte Vampirlady 'reinen Blutes', denn Draculas ist 'unrein', die sich mit
einem menschlicher Inspektor, leider hab ich seinen Namen vergessen, auf
die suche nach dem Mörder macht. Der ist natürlich kein geringerer als
der Arzt ihres Hauses, indem sie armen Vampiren und Menschen, die gibt es
auch noch, werden aber als niedere Rasse angesehen. Er gehörte früher zu
Van Helsings Anhängern, war hoffnungslos verliebt in Lucy und Köpfte
sie. Als er Lucys erstes Opfer Marie-Jane, jetzt eine Vampirin die Lucy
immer ähnlicher wird und eine Vampirhure, trifft wird er ihr Freier und
tut alles um sie noch mehr 'seiner' Lucy anzugleichen.
Normalerweise mag ich ja die Vermischung von Fackten und
Fiction, ich liebe Tom Hollands Triologie über Byron(BYRON4EVER), aber
Kim Newmans Versuch ist gründlich daneben gegangen und das schlimmste es
gibt Fortsetzungen, der rote Baron, spielt im 2WK.
London zur damaligen Zeit wurde vielleicht gut
dargestellt, so heißt es auch in Kritiken, aber sonst.
Die Story ist so dermassen an den Haaren herbeigezogen,
die Vampire sind so flach und teilweise totale Idioten.
Ich rate jedem davon sein kostbares Geld für dieses Buch
zu verschwenden. Anderweitig wäre es besse aufgehoben.
Carpe noctem
Key |