Merrick

oder 

Die Schuld des Vampirs

 

(Merrick)

 

Copyright 2000 by Anne O'Brien Rice

Deutsche Ausgabe 2003

Verlag: Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg

ISBN 3-455-06264-4

Fester Einband mit Schutzhülle

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Vampir Louis de Pointe du Lac leidet noch immer am tod des Vampirkinds claudia, an dem er sich schuldig glaubt. Kann er sein Gewissen entlasten, wenn er in einem Vodoo-Ritual ihren Geist heraufbeschwört?

Obwohl ihn sein Freund David Talbot ausdrücklich warnt, will Louis dafür die Hilfe der ebenso mächtigen wie betörend schönen Mayfair-Hexe Merrick in Anspruch nehmen. 

David, ehemaliger Generaloberst des Ordens übersinnlicher Detektive (die Talamasca), weiss aus eigener Erfahrung, welche Gefahren seinem Freund durch diese Geisterbeschwörung drohen. Er sieht nur eine Möglichkeit, ihn vor Schaden zu bewahren: den legendären Vampir Lestat de Lioncourt aus seinem Koma zu befreien. Doch wie soll das möglich sein?

David hat vorerst keine Antwort auf diese Frage, und so scheint Louis geradewegs in sein Unglück zu laufen.

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Buchbesprechungen von Amazon-Kunden: 

 

Leider, leider hält Anne Rice neuester Roman nicht, was er zunächst verspricht. Leser, die sich auf eine neue Story um Louis aus "Interview mit dem Vampir" gefreut haben, werden nach dem vielversprechenden Klappentext sicher etwas enttäuscht sein.
Denn der Großteil der Story dreht sich um Merrick, eine Hexe aus dem Mayfair-Clan, und ihre Lebensgeschichte bis zum Zeitpunkt des Wiedersehens mit ihrem alten Freund und Geliebten David, welcher sie mit Louis zusammenbringt - in der Hoffnung, den Vampir von seinen Seelenqualen um die tote "Tochter" Claudia zu erlösen.
Erzählt wird die Geschichte diesmal ganz aus der Sicht Davids, wobei Rice im Ton nicht immer zu überzeugen weiß und dem Ich-Erzähler leider entscheidende Einsichten in Louis' innere Konflike versagt bleiben, die aber für eine Vertiefung mancher Momente sehr wichtig gewesen wären. So bleibt dem Leser die Schilderung einiger der wichtigsten Handlungsstränge im Roman völlig verborgen: nämlich wie sich Louis schließlich in Merrick verliebt, ihr letztlich vollkommen verfällt und seinen freien Willen verliert.
Bei aller Freude darüber, dass sich Rice hier endlich wieder an eine originelle Geschichte gewagt hat anstelle der vielen fiktiven Biographien ihrer Charaktere, bleibt doch daher leider eine gewisse Unbefriedigung zurück.
Für folgende Bände wäre es vielleicht gut, eine Erzählhaltung aus der Auktorialebene zu wählen - wie schon zu Anfang von Rices "Blood and Gold" und in einigen Passagen von "Die Königin der Verdammten" sehr gelungen geschehen.

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Aus der Amazon.de-Redaktion:

Merrick ist ein Buch, auf das viele Anne-Rice-Fans gewartet haben: Es schlägt einen Bogen von ihrer Vampir-Serie zur Geschichte der Mayfair-Hexen und führt damit den Großteil ihres Gesamtwerks in einem fiktiven Universum zusammen.

Die Protagonisten entstammen verschiedenen Romanen: So begegnen wir unter anderem Louis de Pointe du Lac, der zentralen Figur aus Interview mit einem Vampir. Louis verzehrt sich vor Schuldgefühlen über den Tod seiner Tochter. Er möchte wissen, ob Claudias Seele Ruhe gefunden hat. Also tritt David Talbot (bekannt aus Nachtmahr) an die Voodoohexe Merrick Mayfair heran und bittet sie, Louis diesen Wunsch zu erfüllen.

Natürlich sind Davids Motive nicht ganz frei von Eigennutz: Merrick war einst seine Schülerin und Geliebte, und er möchte das Feuer der damaligen Leidenschaften neu entfachen. Und wie alle erfahrenen Leser von Horror-Romanen wissen -- von Kinogängern ganz zu schweigen --, ist es nie eine gute Idee, die Geister der Toten heraufzubeschwören. Selbst wenn sie von Hexen oder Vampiren gerufen werden.

Die Romane von Anne Rice waren schon immer von sehr unterschiedlicher Qualität. Neben Meisterwerken wie Interview mit einem Vampir und Der Fürst der Finsternis stehen unausgewogene bis misslungene Romane wie Die Königin der Verdammten oder Armand der Vampir. Merrick fasziniert durch die einfühlsame Sprache und die große Liebe der Autorin für den Schauplatz New Orleans. Die Handlung ist klug ausgedacht, wird aber durch zu viele Rückblenden gebremst. Insgesamt also ein lesenswerter Beitrag zur Chronik der Vamipre, wenn auch kein Höhepunkt. Über die Titelfigur möchte man jedoch auf jeden Fall mehr erfahren. --Felix Darwin