Siegfried der Vampir

Autor: Albertus von Kalis

Verlag: Hexenmond-Verlag www.Hexenmond-Verlag.de

Copyright 2000 by Albertus von Kalis

Copyright 2004 by Hexenmond-Verlag

ISBN: 3-9809645-0-7

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Inhalt:

Im finsteren Mittelalter wird Siegfried von einer Hexe in einen Vampir verwunschen und beginnt eine Reise in die Dunkelheit, bei der er auf der Suche den Bann zu brechen und wieder ein Mensch zu werden, die dunkle Welt der Blutsauger und die alten Lehren der Hexen kennen lernt.

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Vorwort:

Mein Name ist Albertus und ich möchte euch nun die großartige Geschichte des jungen Mannes Siegfried erzählen, dem ein schweres Schicksal bevorstand. Er wurde von einer Hexe verflucht, ein Vampir zu sein. Doch das ist längst nicht alles, was ihm auf seiner Odyssee zu sich selbst widerfuhr. Hexen, Wolfsmenschen (Werwölfe), Blutsauger (Vampire) und Berserker spielen in diesem Schauspiel die Hauptrollen. Es geht um große Schlachten und eine große Liebe. Und nicht zuletzt geht es in diesem Drama darum, was unter der Maske ist, was nicht immer so leicht zu erkennen ist in den Wirren des Theaterstücks, in dem wir alle Mitwirkende sind. So ist es eben im Leben: Wer hat schon einen Plan mit auf den Weg bekommen? Es geht auch um Werte wie Freiheit und Würde und um einige Grundverschiedene Blickwinkel auf diese seltsame Welt.

Diese Geschichte ist eine Reise unter die Oberfläche. Zu tiefen Orten der Seele und hohen Plätzen des Geistes, wo Mysterien und Legenden ein Zuhause haben. Das soll nicht heißen, dass sie deshalb weniger wahr sind. Sie sind nur eben in einer anderen Sprache zusammensetzbar. Die Tür oben öffnet nun mal mit einem anderen Schlüssel als die untere. Die Mitte kennen wir alle zur Genüge.

Nicht zuletzt ist es auch ein Werk gegen das Vergessen. Es soll erinnert werden an die Katastrophe bei den Vorbereitungen zum Walpurgisfest am 30. April des Jahres 1457 auf dem Berg Walberla in der Fränkischen Schweiz (Bei Forchheim/ oberhalb von Nürnberg- Deutschland) worüber nichts in den Geschichtsbüchern zu finden ist. Es soll erinnert werden an den unermüdlichen Kampf eines kleinen Dorfes bei Nürnberg, nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Das Dorf Zorndorf (heute Zirndorf), wo auch die Geschichte im April des Jahres 1456 beginnt und wo Siegfried lebte, hatte so oft seinen Wehrturm ( heute die alte Veste) wieder aufgebaut, nachdem ihn die Nürnberger zerstörten, wie andere Leute schnupfen haben in ihrem Leben.

Noch ein Wort zu meiner Wenigkeit. Ich war einst Hofnarr, dann Schausteller und nun wandere ich mit meiner Laute als Wandersänger durch die Lande und erfreue die Menschenkinder mit süßem Gesang und bitteren Geschichten. Wie auch jetzt. Und ich kann euch versichern, dass es mir eine Ehre ist diese ganz besondere Geschichte vor dem Vergessen bewahren zu können. denn es ist viel mehr als nur eine gute Geschichte, wie ihr bald selbst erleben werdet.

Nun gut. Der Vorhang geht auf, dass Stück beginnt.

Glücklich ist der, welcher den Dingen auf den Grund gehen konnte.

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Rezensionen/Kritiken

 

 

Siegfried der Vampir

Rezension von Heshthot Sordul, www.vampyrbibliothek .de

 

Dieses im Hexenmond-Verlag erschienene und vom Autor unter dem Pseudonym Albertus von Kalis geschriebene Erstlingswerk, in welchem jedes neue Kapitel durch ein Gedicht eingeleitet wird, hat bei mir sehr widersprüchliche Gefühle ausgelöst. 

Einerseits ist da der wirklich gute Plot:

Der Hauptprotagonist ist ein junger Bauernsohn, welcher in der Mitte des 15. Jahrhunderts in einem Dorf nahe Nürnbergs lebt und der mit seinem Leben nicht wirklich zufrieden ist. Er verabscheut sein Leben und die harte Arbeit auf dem Hofe seines Vaters und die einzigen Lichtblicke und Abwechslungen findet er in den Augenblicken, in denen er mit seiner geliebten Ingrid zusammen ist.

Dies alles ändert sich schlagartig, als ein Werwolf die Umgebung des Dorfes unsicher macht. Und als die im Wald lebende Hexe Kala beschuldigt wird, eben jener Werwolf zu sein, ändert sich Siegfrieds Leben schlagartig von Grund auf. Denn obgleich er genau weiß, dass die Hexe unmöglich der Wolfsmensch sein kann, der den Bauern Karl vor seinen Augen umbrachte, bezichtigt er als einziger Augenzeuge die alte Frau, als Werwolf diesen Mord begangen zu haben, da er jemanden anderen zu schützen versucht, was ihm mit dieser Lüge auch gelingt.

Für dieses falsche Zeugnis verflucht die Hexe den Bauernsohn zu einem Leben in Dunkelheit und unsagbaren Gräueln. Durch den Fluch Kalas wird Siegfried zum Vampir, zu einem Blutsauger, welcher nun alles verlassen muss,  was ihm lieb und teuer ist.

Seine neue dunkle Existenz führt ihn durch viele Abenteuer und erst als er erfährt, dass es die Möglichkeit gibt, seine Menschlichkeit wieder zu erlangen, gewinnt sein Unleben wieder an Sinn. Sein Bestreben, den Fluch der Hexe zu brechen führt ihn auf eine abenteuerliche Reise, in welcher ihm andere Blutsauger und auch Wolfsmenschen begegnen und die ihn bis ins entfernte Italien führt, wo er den Schlüssel zu seiner Rückverwandlung zu finden hofft.

Und die Kriege der Menschen untereinander, die Kämpfe der Vampire und Wolfsmenschen gegeneinander, die Intrigen innerhalb der Vampirgemeinschaft und die Inquisition der heiligen römischen Kirche, machen ihm sein verzweifeltes Vorhaben nicht eben leichter.

Dieser Handlungsfaden bietet Stoff für viele spannende Aktionen und Verwicklungen, welche auch tatsächlich im Laufe der Geschichte vorkommen und zeugt von der Phantasie und dem Einfallsreichtum des Autors. Dies alles sollte für einige Stunden puren Lesevergnügens vollkommen ausreichend sein, wären da nicht andererseits die teilweise gravierenden Recherchefehler und der durchgehend sehr naive Schreibstil, welcher übrigens zum nicht sehr ansprechenden bunten Cover des Buches passt.

Zum ersten sind die Sätze der einleitenden Gedichte teilweise so obskur verdreht, damit sie sich noch reimen, dass sie nur noch albern wirken, was wirklich schade ist. Denn die Idee als solche ist zwar nicht neu, aber trotz allem sehr gut.

Zum anderen ist die Art, in welcher der Autor seine Geschichte erzählt und seine Charaktere sprechen lässt, nicht der Zeit angepasst, in der die Geschichte spielt. Vielmehr würden sich heutzutage Jugendliche auf diese Art und Weise unterhalten oder eine Geschichte erzählen, aber nicht Personen, die im 15. Jahrhundert leben.

Ich habe z. B. einem mittelalterlichen Roman noch niemals so viele Leute gesehen, die auf andere Personen oder wegen bestimmter Situationen "sauer" bis "stinksauer" reagiert haben.

Ein, meiner Meinung nach, fürs Mittelalter ungeeigneter Ausdruck des Zornes, welchen der Autor leider überstrapaziert. Auch ansonsten scheint er sich, mit Ausnahme der für die Geschichte bedeutsamen Zwistigkeiten der damaligen Menschen untereinander, bedauerlicherweise nicht sehr mit den Gepflogenheiten des Mittelalters auseinandergesetzt zu haben. Denn wenn er einen jungen Bauernsohn zur Zeit des Mittelalters Tagebücher lesen lässt oder die Bewohner Münchens als lustige Menschen beschreibt, die mit kurzen Lederhosen und mit Rasierpinseln ausgestatteten grünen Filzhüten  Bier trinkend im Wirtshaus sitzen, stellen sich mir als Leser die Nackenhaare hoch.

Zusammenfassend möchte ich sagen, dass es sich um eine wirklich gute Geschichte als solche  handelt, in welcher viele interessante Charaktere und spannende Handlungsabläufe vorkommen, es dem Autor aber leider nicht gelingt, dieses dem Leser zu vermitteln und er ihm dadurch die Lust am Lesen seines Romans nimmt.  Dies ist mir auf jeden Fall so ergangen.

Bleibt zu hoffen, dass der wohl recht junge Autor in dieser Beziehung noch an sich arbeitet und ehrliche Kritiken annimmt, um zukünftige Geschichten, stilistisch besser zu verpacken und dem Umfeld anzupassen, in welchem diese Geschichten handeln werden.

Denn Potenzial für gute Stories ist bei ihm auf jeden Fall vorhanden, auch wenn es noch an der schriftstellerischen Umsetzung hapert.