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Verlangen (Vampir Täter)

Ich blicke in seine Augen.
Das Verlangen brennt in meinen Adern,
der Durst wird unerträglich.

Bleibe bei mir. Laufe nicht hinfort.
Ich schließe meine Augen und in meiner Extase
berühren meine Lippen die seinen.
Meine Finger streifen seinen Hals.

Die Gier überwältigt mich,
ich kann mich nicht beherrschen;
Ich fühle den Lebenssaft an meinen Lippen.

Mehr und immer mehr trinke ich. Doch nein! Ich darf nicht zu schnell an mich
reißen. Er hält sich schwach an mir fest.

Dieses Leben vergeht, um mich zu erhalten.
Was habe ich getan? Der Körper löst sich sanft von mir. Das Leben verloren. Einem
Atemhauch gleich vergangen.

Ich streichle seine Wange, und Trauer überkommt mein dunkles Herz. Und in
Trance zerschneide ich meine nun rosigen Adern und halte ihm mein Handgelenkt
hin.

Er zittert und der ewige Fluch befällt seinen Körper, mit eisiger Hand. Die Gier, das
Verlangen, die Ekstase erfüllen seine Sinne und er nimmt meine Hand. Gierig.

Und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Das Leben erfüllt uns nun beide. Bleibe bei
mir.

Was habe ich nur getan ???

Vampir ( Opfer)

Augen wie schwarzer Stahl.
Ich starre hinein und bin verloren.
Mein Geist schreit nach Erlösung.
Furcht – Panik – Flucht!
Aber mein Körper antwortet nicht.
Ich kann mich nicht bewegen.
Ihre Liebkosung verweilt einen Herzschlag lang
auf meinen Lippen,
Ihre Finger gleiten über meinem Hals.
Ihre Augen, so sanft – sie bieten mir keine Gnade.

Warum schrei ich nicht?

Ihre Fänge ritzen meinen Hals,
trinken mein Blut.
Ein Hitzeschwall, Entzücken.
Ich klammere mich an Ihr wie ein ertrinkender Seemann,
wie ein Geliebter.
Mein Fels – meine Brandung – meine Lust
Meine Sinne wirbeln durch die Nacht,
tasten nach festem Boden.
Ich klammere mich an Ihren Mantelaufschlag.
Wenn es ein Himmel gibt,
dann bete ich ihn bald zu erreichen.
Wenn es eine Hölle gibt, weiß ich,
daß ich jetzt dort bin.
Ich fühle, wie mir mein Leben entgleitet.
Meine Sicht verschwimmt;
ich stoße ein letztes Stöhnen aus.
Ich stehe auf,
schließe die Welt der Dunkelheit und des Schmerzes aus,
verlasse meinen zuckenden und bebenden Körper.

Es ist ruhig hier ; ich empfinde Frieden.
Das ist der Tod, das vergehen.

Hitze! Schmerz! Verwirrung!
Ich rieche Bitterkeit,
ihr kalter Duft reißt meine Seele aus ihrer Ruhe.
Sie hält mir ihr Handgelenk hin.
Schwindendes Leben,
sein roter Glanz lockt mich (BLUT).
Eines weiß ich: ich muß trinken, um zu leben.

Oh Herr, erbarme dich meiner!

Begierig sauge ich an ihrem Puls.
Die heiße Flüssigkeit liebkost mein Mund.
Als tot aufgegebene Nerven erwachen wieder zu
schmerzenden Leben.
Ich versuche zu schreien.
Ungehemmt strömt der Lebensfluß, erfüllt mich.
Der Schmerz wird Ekstase.
Unendlich erlesene Todesqual.
Wir werden eins.

Was ist aus mir geworden ???