(Copyright by Drusilla the Bloody)

Geschöpf der Nacht

 

Die Sonne geht unter,

Dunkelheit breitet sich aus.

Der Vollmond steht am Himmel

und die Sterne leuchten.

Man hört kein Geräusch,

nur das Schreien eines Käuzchens

und das unheimliche Krächzen einer Krähe,

die über den Friedhof kreist.

Langsam steigt er aus seinem Grab.

Hinaus in die Dunkelheit,

die nur vom Schein

des Mondes erhellt wird.

Er ist auf der Suche.

Auf der Suche nach Nahrung,

und auf der Suche nach Liebe,

die einer wie er nur schwer findet.

Es ist schwer sich zu binden,

wenn man Einschränkungen hat.

Einschränkungen, wie: Kein Sonnenlicht

und kein heiliges Kreuz!

Auch geweihtes Wasser kann für ihn

tödlich sein.

Denn die Schmerzen bedeuten

den endgültigen Tod.

So muss er einsam bleiben.

Es sei denn, er findet jemanden.

Eine, wie er es ist.

Ein Geschöpf der Nacht, ein Vampir...

 

Liebespaar

Es ist Nacht, dunkle Nacht.

Nur die Sterne leuchten und der Mond scheint.

Im Park sieht man ein Liebespaar,

das zusammen im Mondschein wandelt.

Sie bleiben stehen

und umarmen sich.

Plötzlich erklingt ihr Lachen,

ein helles, fröhliches Lachen.

Er blickt sie zärtlich an,

dann küsst er sie im Schein des Mondes.

Sie scheinen ein normales Paar,

doch sind sie es keineswegs!

Denn ihre Liebe sieht man nur bei Nacht.

Am Tage jedoch verstecken sie sich

in der Dunkelheit ihrer Gruft.

Diese Zwei sind Vampire.

Geschöpfe der Nacht,

Wesen ohne Seele.

Und dennoch können sie lieben.

Lieben, so wie die Menschen.

Auch ohne Seele.

Denn sie verbindet die Gemeinsamkeit.

Das Verlangen nach Blut

und die Sehnsucht nach dem Licht der Sonne.

Sehnsucht, die sie manchmal überkommt.

Sehnsucht, die so stark sein kann

wie die Liebe, die sie verbindet.

Doch würde diese Sehnsucht den Tod bedeuten,

den sie sonst kaum fürchten würden...

 

Vampyr

Endlich ist sie da

die dunkle Nacht,

die nur erhellt wird

durch den Schein des Mondes.

Die Sterne stehen am Himmel

und strahlen in schwachem Licht.

Die Sonne,

deren wärmende Strahlen

Unheil und Verderben bringen,

ist nun fort, und scheint woanders.

Jetzt ist es sicher,

und er, der die Sonne fürchtet,

kann nun sein feuchtes Grab verlassen,

um die Welt der Dunkelheit zu begehen.

Wachsam streifende Augen

verpassen keine Regung im Gebüsch.

Er ist auf der Suche nach Blut,

das sein Leben erhalten wird.

Er ist ein Wesen, dass die Sonne meidet

und sich am schönen Licht des Mondes erfreut.

Er ist kein Mensch, kein Wesen wie wir.

Er ist etwas Dunkles, er ist ein Vampir...

 

 

Ist es Liebe?

 

Anyanka:

"Geschöpf der Nacht,

kannst du mich lieben,

auch ohne mich

zu Deinesgleichen zu machen?

Denn ich möchte

bei dir sein.

Doch die Sonne

und meine Freunde

möchte ich

nicht meiden müssen!

Ein Wesen wie du

- ohne Seele -

tötet zuerst die,

die ihm nahe standen.

Das möchte ich

- soweit es geht -

vermeiden!

Da mir

meine Freunde

viel bedeuten...

Liebst du mich wirklich?

Oder suchst du nur

ein neues Opfer?

Komm, Geliebter,

sag es mir!"

 

Zachary:

"Ich bin

ein Geschöpf der Nacht.

Ich streife umher

und töte.

Und dennoch

kann ich lieben!

Lieben, wie ihr,

ihr Sterblichen!

Mir ist zwar

keine Seele vergönnt,

doch kann ich

starke Liebe empfinden.

So wie ich sie für dich empfinde!!

O Geliebte!

Du musst mir glauben!

Wie könnte ich denn

ohne deine Liebe

glücklich werden?"

 

Anyanka:

"Glücklich sein.

Ist es das, was du willst?

Glücklich mit mir?

Ist dir das ernst?

Bin ich

wirklich

kein Opfer

für dich,

an dem du

deinen Durst

stillen kannst?"

 

Zachary:

"Du bist

wirklich

kein Opfer

für mich,

an dem ich

meinen Durst

stillen kann!

Ich will

doch nur

glücklich werden

mit dir!

Vertraust du mir?"

 

Anyanka:

"Ich soll dir vertrauen?

Ich soll

jemandem vertrauen,

der mordet,

um zu leben?"

 

Zachary:

"Nein!

Du sollst

jemandem vertrauen,

der aufgehört hat

zu morden,

weil er dich liebt!"

 

Anyanka:

"Ich sehe

in deine Augen.

Und ich sehe,

dass du es ehrlich mit mir meinst."

 

Zachary:

"Sag, Liebste:

Vertraust du mir?"

 

Anyanka:

"Ich vertraue dir..."