Der Kuss

 

Ich spür den Kuss - mein Blut zerrinnt

Die Dunkelheit in Dir gewinnt

Mit jedem Zug wird es mir kälter

Ich fühl mich immer, immer älter

Meine Jugend - Dein Gewinn

So nimm mich bitte, bitte hin

Ich schenk mich Dir aus freiem Stück

Und forder nichts von Dir zurück

Äonen warte ich auf Dich

Erinnerst Du Dich dann an mich

Werde ich preisen Deinen Kuss

Auf den ich bald verzichten muss

Denn mir wird leicht - verlier' mein Sein

Und sacke hinweg, so wie ein Stein

Deine Lippen - kalt und warm

Liege wie ein Kind in Deinem Arm

Ach dunkle Göttin dieser Nacht

Ich liebe Dich in Deiner Pracht

Das höchste Glück für mich auf Erden

Wär es Dir nur gleich zu werden

Schenk mir die finst're Macht die Dein

Und ich werde Dein Sklave sein

Doch mich durchzuckt's wie gleißend Gift

Welch Strafe mich dann dadurch trifft

Denn küssen würdest Du mich nie mehr

Wenn ich Dir gleichte dann so sehr

So kost ich es aus nun bis zur Neige

Verzeih wenn ich dabei jetzt schweige...

(Copyright by Heshthot S.)