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Dunkle Wächter
Schwarzglänzend Gefieder, auf engem Mieder, hüpft hin und her, krächzt heiser sehr. Im festen Stoff eingeschnürt, hat sie früher verführt. An ihrem Fleisch nun sich laben nachtschwarze Raben. Wie sie dort hupfen und zerren und zupfen an kalten Fetzen und Blut tut benetzen die Krallen spitz in ihrem grausigen Sitz. Den Blick wend‘ ich ab, muß zurück bald ins Grab, denn es naht schon das Licht und dies vertrage ich nicht. Während die Raben dort speisen, muß weiter ich reisen, denn für heut ist’s vollbracht, ich bin satt für die Nacht. Ich trank aus all ihr Blut und es schmeckte mir gut. Nun liegt sie dort, dient den Raben als Hort, dient den Raben als Speis‘ und ist blutleer und weiß Einst verkaufte dies Weib geldgeil ihren Leib. Dann verfiel sie ganz mir und ich besuchte sie hier. Liebkoste ihr Haar, wie erregt sie da war. Küsste sie zart und dann biss ich sie hart. Ich trank voller Gier und nahm alles ihr. Ihr brachen die Augen, als ihr Blut ich tat saugen. Ich genoß es, wie Wein und dann ließ ich sie ein, die dunklen Scharen, welche dort draußen schon waren. Diese glänzenden Schatten, die viel edler als Ratten, folgen immer mir still, wenn ich meinen Durst stillen will. Sie geben mir das Geleit, schon seit ewiger Zeit. Und ich versorge sie gut, brauch‘ für mich nur das Blut. Das tote Fleisch bleibt den Raben, die ihre Freud‘ daran haben. Drum folgen sie treu jede Nacht mir aufs Neu. Schweben schwarz über mir, mit Augen voll Gier. Und siehst Du sie kreisen, bin ich wohl am speisen irgendwo in der Nacht – von den Raben bewacht. (Copyright by Heshthot S.) |