Sehnsucht II

(Für "meinen" dunklen Engel)

 

Der Wolf heult laut in dunkler Nacht,

in mir die Gier nach Blut erwacht.

Nach Deinem Blut mein dunkles Herz,

tief in mir reißt er - dieser Schmerz,

dieses Verlangen ungestillt.

 Lässt Du es zu? Ich bin gewillt!

Doch darf nicht sein, was nicht sein kann,

 weiß nicht mal mehr, wie es begann.

Wann erstmals ich die Lust verspürt,

wann erstmals Du mein Herz gerührt.

Doch ist's gescheh'n in jener Nacht,

 in der Du mir die Lust gebracht,

in welcher ich mein Herz verlor,

 obgleich ich ew'ge Treue schwor.

Du warst so weit, als es geschah,

doch Deine Seele war mir nah.

*

Dein Geschmack auf meinen Lippen war,

Dein Blut - es schmeckte wunderbar.

Du rochst so gut Engel der Nacht,

hast mich um den Verstand gebracht.

Unsre Körper waren zwar getrennt,

doch unsre Seelen ungehemmt.

Des Blutes Macht bracht uns zusammen,

kann man uns denn dafür verdammen?

Sind nicht unsre Seelen eins?

Dein Blut - ist es denn nicht auch meins?

Mein Blut verlangt so sehr nach Dir,

zerreißen möcht’ mich fast die Gier,

die mich zu Dir hin treiben will

und Tränen fließen heiß und still!

(Heshthot Sordul am 17.10.01)