Begegnung

 (Copyright 2000 -  zwei unbekannte Autoren)

Wie ist es wohl, wenn ein Vampir und ein Mensch aufeinandertreffen und sich ineinander verlieben?

Welche Sehnsüchte und Gefühle könnten dort wohl freiwerden?

Welche Tragik und welche Gedanken würden wohl offenbar wenn man beide, Vampir und Mensch erzählen lassen würde?

Dies ist nun der Versuch diese Gefühle, Sehnsüchte und Gedanken zu beschreiben.

Die Geschichten stammen aus den Federn von zwei Menschen, die sich diese Situation vorgestellt haben.

Lange Wochen waren vergangen. Wieder musste ich in diese Stadt, mit wehem Herzen und in der Erkenntnis SIE niemals wiederzusehen. Warum war ich nicht länger geblieben, hatte ich doch IHRE Stimmung gespürt. Mit verschleierten Augen blickte ich aus dem Fenster der Nachtmaschine, kaum das ich den Flughafen wahrnehmen konnte. Mühsam sammelte ich mich und sah mich in der fast leeren Maschine um. Niemand Bekanntes, ich war wieder allein in der Stadt. Unwillkürlich musste ich lächeln, schon eigentümlich wie die Menschen meine „Marotte“ nur Nachts zu verhandeln akzeptierten, ebenso die Tatsache dass ich niemals außerhalb Essen wollte.

Wie üblich stand der Wagen am gewohnten Platz und ich fuhr langsam durch die nächtlichen Strassen der Metropole.

Mein Hotel, aus der Ferne strahlte die grüne Leuchtreklame. Mit einen traurigen  Seufzen bog ich in die Einfahrt ein und mein Atem stockte....

Da stand SIE! SIE sah zu mir herüber und dieses wundervolle Lächeln verschönte IHR liebes Gesicht.

 

 

Die Kälte begann sich in meinen Knochen festzusetzen. Fröstelnd zog ich den Mantel enger um meinen Körper. Die Warterei begann mich mürbe zu machen. Würde er wirklich kommen? Was, wenn mich mein Gefühl dieses Mal im Stich lassen würde? Auf dem Weg hierher war ich mir meiner Sache noch so sicher gewesen. Er würde kommen und er würde mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllen - heute Nacht.

Aber wie sollte ich ihn dazu bringen? Was, wenn ich mich irrte? Würde er mich auslachen?

Aber nein, alles, wirklich alles hatte darauf hingedeutet, dass sich heute mein Schicksal erfüllen würde. Meine Zeit war gekommen.

Wo blieb er nur? Seit einer halben Ewigkeit stand ich nun vor dem Hotel, die Einfahrt zur Tiefgarage immer im Auge.

Endlich bog eine silberne Limousine in die Einfahrt ein. Er war da ,er war wirklich da! Ein unbeschreibliches Glücksgefühl übermannte mich.

 

 

Ich stürzte aus dem Wagen, ließ die Tür offen und ignorieret das wütende Hupen des Taxis hinter mir.

Ich sank in IHRE Arme und hielt SIE fest an mich gedrückt. Tränen der Freude und das Glücks liefen über meine Wangen und fast wäre ich auf die Knie vor IHR gesunken.

 

 

Minuten später. Ein Zimmer in den oberen Etagen des Hotels. Ruhe umgab uns, Kerzen brannten und leise Musik füllte die Stille. SIE lag in meine Armen.

 

„Ich habe gespürt das Du kommst“ SIE lächelte mich an und erneut überfluteten mich Wellen der Freude und des Glücks.

„Ich weiß wer Du bist, ich weiß was Du bist“ SIE sah mich, warf die Haare zurück und entblößte IHREN Hals. „Beiß mich!“ Ich blickte SIE an, ja SIE musste in der Tat gespürt haben was für ein Wesen ich war.

 

Meine Lippen fanden IHREN Hals, ich spürte IHR Blut unter der Haut pulsieren und ich konnte IHR köstliches warmes Blut riechen. Ich spürte wie die Gier nach diesem Blut mich übermannte. Meine Zähne ritzten IHRE Haut und ein paar Tropfen benetzten meine Lippen.  Wohliges Stöhnen, IHR Körper drückte sich an meinen und IHRE Erregung sprang auf mich  über.

 

   

 

Er stoppte den Wagen, sprang heraus, ließ die Türe offen und ignorierte das wütende Hupen des Taxis hinter sich.

Er schloss mich in die Arme, drückte mich fest an sich. Ich spürte seine tiefe Freude, sein Glück mich nun doch noch einmal wieder zu sehen. Als er sich schließlich von mir löste sah ich, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen...

 

Minuten später. Ein Zimmer in den oberen Etagen des Hotels. Ruhe umgab uns, Kerzen brannten und leise Musik füllte die Stille. Ich lag in seinen Armen.

 

'Ich habe gespürt das du kommst' ich war so froh bei ihm zu sein, unwillkürlich musste ich lächeln.

'Ich weiß wer du bist, ich weiß was du bist' ich sah ihn an, warf die Haare zurück und bot ihm meinen Hals dar. 'Beiß mich!' und in Gedanken fügte ich hinzu 'Töte mich!' ich blickte ihn an und sah, wie in seinen braunen Augen ein Funke aufblitzte.

 

Er beugte sich über mich, küsste meinen Hals. Seine Zähne ritzten meine Haut. Ein wohliges Stöhnen entrang sich mir. Ich spürte wie die Lust mich überkam, ich drückte mich an ihn.

 

 

 

 

 

 

Voller Genuss biss ich kräftiger zu, aus den Tropfen wurde ein Rinnsal und aus dem Rinnsal ein Strom. Heiß und süß strömte IHR Blut über meine Lippen, voller Genuss trank ich IHR Leben. Ich löste mich von IHR, sah zu wie das Blut über den Hals hinablief. Über IHRE Schultern, den Bauch hinab über IHREN Körper.

 

Voller Lust wand SIE sich auf den Bett. Das Blut tropfte auf die Kissen und erneut brandete Erregung in mir auf. Zärtlich und sanft leckte ich das Blut von IHREM Körper.

 

Meine Lippen fanden erneut IHREN Hals und ich trank mich geschlossenen Augen, bis ich Herzblut auf meinen Lippen spürte.

Ich fühlte wie die Dunkelheit Ihren Geist ergriff. SIE starb.

 

 

 

NEIN!

 

Sie durfte nicht von mir gehen, ich wollte SIE bei mir behalten, für die Ewigkeit.

 

Ich biss mir auf die Zunge und spürte mein eigenes Blut auf meinen Lippen.

Ich beugte mich über SIE und küsste SIE, zärtlich, leidenschaftlich.

 

 

 

 

Ein kurzer heftiger Schmerz durchfuhr mich als er kräftiger zubiss. Und dann Lust, Ekstase. Eine nie da gewesene Erregung.

Er löste sich von mir und ich spürte, wie mein Blut an mir herunterzulaufen begann. Welch ein Gefühl! Verzaubert beobachtete er das Fließen meines Lebenselixiers.

 

 

Voller Lust wand ich mich auf dem Bett. Er beugte sich wieder über mich. Zärtlich und sanft leckte er das Blut von meinem Körper.

 

Seine Lippen schlossen sich wieder um die Wunde in meinem Hals.

Mir wurde schwindelig. Ich fiel in ein Nichts aus grauen Nebeln und spürte, wie mein Herz zu kämpfen begann: noch ein Schlag...noch ein Schlag...und dann - Nichts!

Absolute Dunkelheit.

 

Nein!

 

Hier war es, was ich mir gewünscht hatte. Das also war mein Ende. Oh nein! Kehr es um, lass es nicht so enden. Ich bin zu jung zum sterben.

Waren Jahre vergangen, oder nur Sekunden? Ich weiß es nicht.

 

 

 

 

Mein Blut füllte Ihren Mund und ich wartete. Nach einer Ewigkeit schluckte SIE.

 

 

IHR Körper bäumte sich auf und ich sah voller Faszination IHRER Verwandlung zu.

Ich hielt SIE, küsste SIE und streichelte IHREN wundervollen, geliebten Körper.

 

IHRE Augen öffneten sich, strahlend, wundervoll, blau mit diesen zauberhaften goldenen Funken darin.

Ich führte IHREN Mund an meinen Hals und IHRE Zähne drangen nun in meine Adern, voller Genuss lies ich SIE von mir trinken, IHREN ersten Hunger befriedigen.

 

 

 

Eines war mir sicher, ich würde SIE niemals wieder verlieren, wir gehörten einander.

 

 

Für die Ewigkeit!

 

„Komm mein Engel, komm!“ Ich sah SIE an. „Komm lass uns in die Stadt gehen, jagen!“

 

 

Ich merkte nur, irgendwas war in meinem Mund. Warm. Ein kupferner, süßer Geschmack. Was sollte ich damit anfangen? Schließlich funktionierte der Reflex und ich begann zu schlucken.

Welche Pein. Welche Schmerzen. Ich spürte, wie jede Zelle in meinem Körper starb. Weiß wandelte sich in Schwarz, Schwarz in Weiß.

 

 

Ich öffnete meine Augen und sah ihn an. Wie wunderschön er war.

Er zog mich hoch und führte meine Lippen an seinen Hals. Instinktiv biss ich zu. Dachte ich vorher noch das höchste Maß an Gefühlen erlebt zu haben, so verblassten sie angesichts des Geschmackes seines Blutes. Dies war der Trank der Götter. Mit jedem Schluck, den ich zu mir nahm entfachte sich mehr eine tiefe, eine nie wieder zu stillende Gier. Und mir wurde noch etwas klar. Wir würden nie mehr getrennt sein. Wir würden für immer zusammen bleiben. Für immer gemeinsam durch die Nacht ziehen und Angst und Schrecken verbreiten.

Uns für immer lieben!

Für die Ewigkeit!

 

'Komm mein Engel, komm' Er sah mich an. 'Komm lass uns in die Stadt gehen, jagen!'

 

 

 

 

 

 

 

(zwei unbekannte Autoren)