Die Rettung 

(Auszug aus meinen Vampyrroman "Erwachen und Neubeginn" v. ASAD IBEN EZRA)

Sie hatte Feierabend, es war mal wieder spät geworden. Sie sah auf ihre Uhr, es war kurz nach Zehn als sie auf die Straße trat. Es war eine schöne sternenklare Sommernacht und der Mond leuchtete hell über der Stadt. Sie hasste diesen Job in der Kneipe, aber sie brauchte das Geld. Die schmierigen Typen die jeden Abend in der Kneipe saßen ekelten sie an. Heute waren war es wieder besonders schlimm gewesen. Zwei widerliche Typen hatten sie betatscht und hatten sich erst verzogen als sie damit drohte, die Polizei zu rufen. Aber daran dachte sie nicht mehr als sie die Kneipe verließ. Sie ging schnell, denn die Gegend war nicht sicher um diese Zeit. Ein Auto hatte sie nicht. Sie musste nur durch den kleinen Park, auf der anderen Seite war die Bushaltestelle. Das war zwar leichtsinnig, das wusste sie, aber es kürzte den Weg um eine Viertelstunde ab den sie vor sich hatte.
Sie bog vom Gehweg in den kleinen Park ein, ihre Schritte wurden schneller.
Schon nach wenigen Metern hörte sie Schritte hinter sich, sie ging noch schneller und wünschte sich, das sie den anderen Weg genommen hätte. Doch da sprang ein Mann vor ihr aus dem Gebüsch und warf sie nieder. Sie schrie doch ihr wurde der Mund zugehalten und ein zweiter Mann ergriff ihre Hände und drückte sie hinter ihren Kopf auf die Erde. Sie hörte noch die Worte "Jetzt haben wir dich, du kleine Schlampe" 
Der erste schob ihren Pulli hoch und zeriss ihren BH und begann ihre Hose zu öffnen. 
Plötzlich schrie der Mann hinter ihr auf, den er hatte etwas gesehen, etwas was seine Vorstehlung bei weiten übertraf. Der Mann auf ihr wurde mit einen Ruck hoch gerissen und schien in der Luft zu schweben.
Dann wurde er zu Boden geschleudert und blieb Bewusstlos liegen.
Der andere ließ sie los und zückte ein Messer, sprang über sie hinweg auf eine dunkle Gestalt zu, wurde aber blitzschnell am Arm gepackt. Das Messer fiel zu Boden, der Arm brach wie ein dürrer Zweig und der Mann schrie vor Schmerz. Sein Kopf wurde von dem Fremden zur Seite gebogen. Dann biss er zu. Der Mann versuchte sich noch zu wehren doch schon nach wenigen Augenblicken zuckte er nur noch und schließlich ließ der Fremde den leblosen Körper zu Boden sinken. 
Sie lag immer noch auf dem Boden, vor Schock unfähig sich zu bewegen.
Alles hatte sie mit angesehen, aber was da geschah, konnte sie nicht verarbeiten, es war zu viel für sie. Als der Fremde einen ihrer Angreifer losließ und der zu Boden fiel, wusste sie fast instinktartig dass er tot war.
Der Fremde ging auf den bewusstlos am Boden liegenden Mann zu, hob ihn auf und legte seinen Kopf zur Seite und biss auch ihn in den Hals. Als er ihn losließ und wie eine Puppe von sich warf, drehte er sich langsam um. Sie war wie erstarrt. Der Fremde hatte eine zerrissene dunkelbraune Mönchsrobe an und unter der Kapuze sah sie ein fahles schmales Gesicht, umrahmt von langen glatten schwarzen Haaren. Seine Lippen waren blutverschmiert und seine Augen fast schwarz. Er lächelte und der Anblick seiner spitzen Eckzähne ließ sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit sinken.

Die Schwester kam ins Zimmer, die junge Dame, die vor ihr lag wurde in der Nacht von einem Busfahrer bei dem kleinen Park am Stadtrand gefunden und wurde sofort eingeliefert, sie stand unter schweren Schock. Die Polizei war auch gleich da, aber der Stationsarzt schickte sie gleich wieder fort. Sie war nicht vernehmungsfähig, da man ihr starke Beruhigungsmittel gegeben hatte.
Die Schwester prüfte den Puls und den Tropf und ging wieder.
Drei Tage später kam ein Herr von der Polizei, aber sie konnte nicht aussagen, weil sie alles vergessen hatte. Sie wusste nur noch dass sie in den Park gegangen war und dann im Krankenhaus erwachte. Alles dazwischen war wie weggewischt.
Aufgrund des Zustandes ihrer Kleidung nahm man zwar an, das sie ein Opfer einer Vergewaltigung geworden, aber eine Untersuchung blieb ergebnislos. Nur einige Schürfwunden und blaue Flecken an den Handgelenken. Es sah wie eine versuchte Vergewaltigung aus. Bei der Untersuchung des Parks fand man zwar Kampfspuren, aber sonst nichts.
Nach wenigen Tagen konnte die Frau entlassen werden, aber ihre Erinnerung an jene Nacht erlangte sie nicht wieder.