Finstre Nacht

(Copyright by Finstre Nacht)

[Es handelt sich hierbei um die erste Kurzgeschichte des 14jährigen Autors. Anm. d. Webmasters]


Nacht, finstre Nacht.

Wenige Sterne leuchten am Himmel.

Der Mond ist von vielen schwarzen Wolken verdeckt.

Die Straßen sind in ewige Dunkelheit getaucht.

Nur ab und zu erleuchtet eine Straßenlampe die nächtliche Atmosphäre.

Die Straßen sind übersäht von Pfützen, denn vor wenigen Minuten hat es noch geregnet.

Michaela war bis auf die Knochen durchnässt und lief mutterseelenallein die Straßen entlang.

Sie kam gerade aus einer Diskothek, nachdem ihre Freundin mit einem Kerl abgehauen war, als ein Regenschauer einsetzte.

Bis nach Hause war es noch ein ganz schönes Stück, und sie fühlte sich sehr unwohl so ganz alleine mitten in der Nacht.

Dazu kam noch das sie sich beobachtet fühlte. Oder war sie nur paranoid? Nein, schon eine ganze Weile beschlich sie das Gefühl nicht allein zu sein.

Aber da war niemand, keine andere Person die auch zufällig um diese Zeit ihren Weg kreuzte.

Diese Person wäre doch schon längst in ihrem Blickfeld erschienen, oder? Außerdem hörte sie keine Schritte.

Aber da war jemand, das spürte sie.

Es war vielleicht merkwürdig, aber sie war sich sicher, dass da jemand war.

Sie verschnellerte ihre Schritte. Sie wollte so schnell wie möglich zu Hause sein.

"Was wäre wenn mich jemand überfallen würde?

Ein Räuber, oder schlimmer noch ein Perverser.

Das darf ich mir noch nicht einmal vorstellen."

Nur noch wenige Meter dann war sie zu Hause, aber zuvor musste sie noch durch ein Stückchen Wald.

Nicht gerade der einladendste Ort um diese Zeit, und so alleine.

Die Äste der Bäume wehten leicht im Wind und das alte Holz knarrte furchterregend.

Sie sahen aus wie irgendwelche grässlichen Monster.

Michaela behagte das überhaupt nicht.

Ein Eulenruf erfüllte die nächtliche Stille.

"Ich hätte meine Freundin gar nicht gehen lassen sollen, dann wäre ich nicht mitten in der Nacht alleine in einem düsteren Wald."

Sie zitterte, einerseits vor Kälte, anderseits vor Angst.

Sie lief weiter und blickte bei jedem Schritt ängstlich nach hinten.

Langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen.

"Warum bin ich nur in diesen Wald gegangen?

Warum?!

Hätte ich nicht jemanden anrufen können um mich abholen zu lassen? Nun ist es zu spät.

Da muss ich nun durch."

Jetzt fing sie an zu rennen. sie wollte unbedingt nach Hause.

Auf einer kleinen Lichtung blieb sie stehen und atmete schwer ein und aus.

Sie war erschöpft und wollte sich am liebsten ins Gras legen, aber das durfte sie nicht, sie musste weiter rennen, nur noch wenige Meter, dann wäre sie zu Hause.

Sie drehte sich zum Weg um und blieb regungslos stehen.

Da stand ein Mann vor ihr, wie aus dem Nichts gekommen.

Michaela hielt den Atem an. Sie zitterte von Kopf bis Fuß. Was sollte sie jetzt tun?

Sie drehte sich um und lief weg.

Aber plötzlich stand der Mann wieder vor ihr.

Sie schaute zu der Stelle wo er noch wenige Sekunde zuvor gestanden hatte.

"Wie konnte das sein? Wie konnte er so schnell auf einmal wieder vor mir stehen?"

Der Mann kam näher. Michaela blieb regungslos stehen.

"Weglaufen hat keinen Sinn!"

Der Mann stand nun sehr nah bei ihr, nur wenige Zentimeter trennten sie.

Er war so blass! Und diese Augen. Sie waren schwarz.

Aber nicht einfach nur schwarz, es war ein so unheimliches und doch gefühlvolles Schwarz.

Auf einmal verspürte sie keine Angst mehr, keinen Gräuel gegen diese Person.

Der Mann legte seine Arme um sie und beugte ihren Kopf zur Seite.

Seine Lippen berührten ihren Hals. Michaela wehrte sich nicht. Auf einmal verspürte sie einen stechenden Schmerz.

Diese Person war ein Vampir, dessen war sie sich nun bewusst. Doch das machte ihr nichts aus.

Eine Welle der Lust durchströmte sie. Sie bäumte sich vor Schmerz und Extase auf.

Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle bevor sich die Welt vor ihren Augen für immer verdunkelte.

Doch für dieses Gefühl und diese Begegnung, hatte es sich gelohnt zu sterben.