Folgender Lebenslauf und das obige Bild des großen Dichters und Autors
wurden der Vampirbibliothek von Jey Dark zur Verfügung gestellt. (Danke
Jey!!!)
Am 19.1.1809 in Boston als Edgar Poe geboren, er war der zweite Sohn des Schauspielerehepaars David und Elizabeth Poe. Ein Jahr nach Edgars Geburt verschwindet sein Vater in New York.
Am 08.12.1811 stirbt seine Mutter Elizabeth Arnold Hopkins Poe, erst 24-jaehrig, an der Schwindsucht. Das wohlhabende Ehepaar John und Frances Allen nimmt Edgar als Pflegesohn auf.
Am 28.07.1815 reist die Familie Allan nach England. Von 1818 bis 1820 besucht er dort die Manor House School in Stroke
Newington, in der nähe von London.
Am 21.07.1820 kehren die Allens mit Poe nach Amerika zurück. Von New York reisen sie wieder nach
Richmont, wo sie am 2. August des selben Jahres ankommen. Poe besucht bis December 1822 die Clark School, ab April 1823 dann die William Burkes School. Am 24. Februar 1826 nimmt die Staatsuniversität von Virginia Poe als Student auf. Aufgrund der Spielschulden, die er im Laufe des Semesters macht, kommt es zum endgültigen Bruch zwischen John Allan und Edgar und Mr. Allen nimmt Poe am 15.December von der Universität.
Am 26. März 1827 schreibt sich Poe in Bosten unter dem Namen Edgar A. Perry in die U.S.Army ein, er wird im "Fort Independence" am Bostener Hafen stationiert. In dieser Zeit erscheint anonym Edgars erste Buch
"Tamerlane und andere Gedichte"
Am 29.Februar 1829 stirbt seine Pflegemutter Frances Allen. Im April wird er ehrenvoll aus der Armee entlassen. In Baltimore erscheint im Dezember sein zweite Buch: "Al Aaraaf,Tamerlane und kleinere Gedichte". 1830 versucht
er,erfolglos, an seine Militärlaufbahn anzuknüpfen. In New York erscheint ein neuer Gedichtband und Edgar zieht zu seiner Tante Mrs. Clemm nach Baltimore. Der "Philadelphia Saturday Courier" veröffentlicht 1832 die ersten Erzählungen
E.A.Poe`s.
Am 12.Oktober 1833 gewinnt Poe bei einem Wettbewerbsausschreiben des "Baltimore Saturday
Visitor" mit der Erzählung "Das Manuskript in der Flasche" den ersten Preis.
Am 27.März 1834 stirbt sein ehemaliger Pflegevater John Allen, ohne Poe einen Pfennig zu hinterlassen.
Im August 1835 verlässt Poe Baltimore und findet als Redakteur der Literaturzeitschrift "Southern Literary
Messenger" in Richmont eine Anstellung. Am 3. Oktober ziehen seine Tante und deren Tochter Virginia zu ihm.
Am 16. Mai 1836 heiratet Poe seine noch nicht mal 14 jährige Coisine Virginia Clemm (geb.15.08.1822). Es erscheint das Essay
"Maelzels Schachspieler ".
Im Februar 1837 zieht Edgar mit seiner Familie nach New York, im Juli 1838 erscheint das umfangreichste Werk "Die seltsamen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym aus
Nantuckett". Im Sommer zieht er von New York nach Philadelphia und wird dort ein Jahr später Redakteur des
"Gentelman`s Magazine". "Ligeia" und "Der Untergang des Hauses
Usher" erscheinen. 1840 kündigt Edgar bei Burton und versucht vergeblich, ein eigenes literarisches Magazin zu gründen. Als Buch erscheint "Grotesken und Arabesken" und "Der Mann in der Menge". Im April 1841 wird er Chefredakteur von
"Graham`s Magazine", schreibt "Der Doppelmord in der Rue Morgue" und "Der Malstrom".
Im Januar 1842 erleidet seine Frau Virginia beim singen ihren ersten Blutsturz, von dem sie sich bis zu ihrem tot nicht mehr erholt. Mit Bezug auf ihre Krankheit erscheinen "Die Maske des Roten Todes" und
"Eleonora".Im Mai verlässt Poe das Graham's Magazine. Mit
"The Stylus" scheitert 1843 ein neues Magazinprojekt, die Geschichte "Der
Goldkaefer" erzielt einen Hundertdollarpreis. Im gleichen Jahr erscheinen "Das verraeterische Herz","Die schwarze Katze" und "Die Grube und das Pendel".
Am 7. April 1844 verlässt Poe Philadelphia und zieht wieder nach New York.
Am 29.01.1845 wird zum ersten Mal "Der Rabe" im New Yorker Evening Mirror veröffentlicht, wo Poe als Redakteur arbeitet.Nach kurzer Tätigkeit am
"Evening Mirror" wird er
Am 24.Oktober 1845 Mitherausgeber des neuen "Broadway Journal". Bei Wiley & Putnam erscheint im November ein Auswahlband und "Der Rabe und andere Gedichte".
Am 3. Januar 1846 muss das "Broadway Journal" eingestellt werden, es erscheinen "Das Fass Amontillade" und
"Philosophy of Composition"
Am 30.Januar 1847 stirbt Poe's Frau Virginia nach langer Krankheit, was Poe endgültig in den Alkoholismus und Depression treibt(die letzten drei Jahre seines Lebens sind überschattet von Alkohol- und Opiumexzessen).
Am 2.02.1848 liest Poe das erste Mal "Eureka" im New York Society
Lbrary, im Juni wird "Eureka" dann in New York veröffentlicht. Er schreibt in diesen Jahren
"Hop-Frog" und "The Poetic Principle".
Am 21.09.1848 besucht Poe Mrs. Sarah Helen Whiteman, eine sechs Jahre ältere Witwe, mit der er schon länger im Brief-Kontakt steht, und versucht sie zu einer Heirat zu überreden.
2.11.1848 Poe nimmt eine Überdosis Laudanum in der Absicht Selbstmord zu begehen.
Am 22.12.1848 kommt es zu einer Heiratsvereinbarung zwichen Poe und Mrs. Whiteman unter der Vorraussetzung das Poe das Trinken aufgibt. Nach einem Verwürfnis mit Mrs.Whitemans Mutter wird sie jedoch schon ein paar Tage später wieder gelösst.
30.Juni.1849 Poe verlässt New York, um in Richmont Werbung für ein neues Magazin zu machen das er plant.
13.July 1849 Poe trifft seine alte Jugendliebe Sarah Elmira Royster Shelton. Sie wollen heiraten.
Am 27. September reist Poe nach Baltimore, mit der Absicht von dort weiter nach New York zu reisen um dort die Hochzeitsvorbereitungen zu treffen.
Am 3. Oktober 1849 wird er jedoch bewustlos in Baltimore aufgefunden, verdreckt und in Kleidern die nicht seine sind, und in das Washington Colleg Hospital eingeliefert.
Am 7. Oktober 1849 um fünf Uhr morgens stirbt Poe nach tagelangem Delirium, seine letzten Worte sollen
"God help my poor soul" gewesen sein.
Einige seiner phantastischen
Erzählungen (eingesandt von Jey Dark)
Der Doppelmord in der Rue Morgue (dt. 1875 A. Scheibe, 1882 A. Mürenberg, 1883 J. Möllenhoff, 1920 G. Etzel)
Phantastische Erzählungen
Berenice
Das Faß Amontillado
Das Geheimnis von Marie Rogêts Tod (dt. 1882 Mürenberg, 1898 M. Waller, 1922 H. Kauders)
Das Gut zu Arnheim
Das ovale Portraet
Das Schweigen
Das Stelldichein
Das verräterische Herz
Der entwendete Brief
Der Fall Valdemar
Der Geist des Bösen
Der Goldkäfer (dt. 1853 W.E. Drugulin, 1882 A. Mürenberg, 1910 G. Etzel)
Der Mann in der Menge
Der schwarze Kater (dt. 1883 J. Möllenhoff, 1920 G. Etzel)
Die Feeninsel
Die längliche Kiste
Die Scheintoten
Du hast's getan
Eleonora
Hopp-Frosch (dt. 1883 Möllenhoff, 1922 Bretschneider)
Landors Landhaus
Liebe auf den ersten Blick
Ligeia
Morella
Schatten
Schweigen
Wassergrube und Pendel
Der Rabe
(by Edgar Allan Poe)
Einst, um eine Mittnacht graulich, da ich trübe sann und traulich
müde über manchem alten Folio lang vergess'ner Lehr'-
da der Schlaf schon kam gekrochen, scholl auf einmal leis ein Pochen,
gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her.
"'s ist Besuch wohl", murrt' ich, "was da pocht so
knöchern zu mir her -
das allein - nichts weiter mehr.
Ah, ich kann's genau bestimmen: im Dezember war's, dem grimmen,
und der Kohlen matt Verglimmen schuf ein Geisterlicht so leer.
Brünstig wünscht' ich mir den Morgen;- hatt' umsonst versucht zu
borgen
von den Büchern Trost dem Sorgen, ob Lenor' wohl selig wär'-
ob Lenor', die ich verloren, bei den Engeln selig wär'-
bei den Engeln - hier nicht mehr.
Und das seidig triste Drängen in den purpurnen Behängen
füllt', durchwühlt' mich mit Beengen, wie ich's nie gefühlt vorher;
also daß ich den wie tollen Herzensschlag mußt' wiederholen:
"'s ist Besuch nur, der ohn' Grollen mahnt, daß Einlaß er
begehr'-
nur ein später Gast, der friedlich mahnt, daß Einlaß er begehr':-
ja, nur das - nichts weiter mehr."
Augenblicklich schwand mein Bangen, und so sprach ich unbefangen:
"Gleich, mein Herr - gleich, meine Dame - um Vergebung bitt' ich
sehr;
just ein Nickerchen ich machte, und Ihr Klopfen klang so sachte,
daß ich kaum davon erwachte, sachte von der Türe her -
doch nun tretet ein!" - und damit riß weit auf die Tür ich -
leer!
Dunkel dort - nichts weiter mehr.
Tief ins Dunkel späht' ich lange, zweifelnd, wieder seltsam bange,
Träume träumend, wie kein sterblich Hirn sie träumte je vorher;
doch die Stille gab kein Zeichen; nur ein Wort ließ hin sie streichen
durch die Nacht, das mich erbleichen ließ: das Wort "Lenor'?"
so schwer -
selber sprach ich's, und ein Echo murmelte's zurück so schwer:
nur "Lenor'!" - nichts weiter mehr.
Da ich nun zurück mich wandte und mein Herz wie Feuer brannte,
hört' ich abermals ein Pochen, etwas lauter denn vorher.
"Ah, gewiß", so sprach ich bitter, "liegt's an meinem
Fenstergitter;
Schaden tat ihm das Gewitter jüngst - ja, so ich's mir erklär';-
schweig denn still, mein Herze, lass mich nachsehn, daß ich's mir
erklär':-
's ist der Wind - nichts weiter mehr!"
Auf warf ich das Fenstergatter, als herein mit viel Geflatter
schritt ein stattlich stolzer Rabe wie aus Sagenzeiten her;
Grüßen lag ihm nicht im Sinne; keinen Blick lang hielt er inne;
mit hochherrschaftlicher Miene flog empor zur Türe er -
setzt' sich auf die Pallas-Büste überm Türgesims dort - er
flog und saß - nichts weiter mehr.
Doch dies ebenholzne Wesen ließ mein Bangen rasch genesen,
ließ mich lächeln ob der Miene, die es macht' so ernst und hehr:
"Ward dir auch kein Kamm zur Gabe", sprach ich, "so doch
stolz Gehabe,
grauslich grimmer alter Rabe, Wanderer aus nächtger Sphär'-
sag, welch hohen Namen gab man dir in Plutos nächtger Sphär'?"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."
Staunend hört' dies rauhe Klingen ich dem Schnabel sich entringen,
ob die Antwort schon nicht eben sinnvoll und bedeutungsschwer;
denn wir dürfen wohl gestehen, daß es keinem noch geschehen,
solch ein Tier bei sich zu sehen, das vom Türgesimse her -
das von einer Marmor-Büste überm Türgesimse her
sprach, es heiße "Nimmermehr."
Doch der droben einsam ragte und dies eine Wort nur sagte,
gleich als schütte seine Seele aus in diesem Worte er,
keine Silbe sonst entriß sich seinem düstren Innern, bis ich
seufzte: "Mancher Freund verließ mich früher schon ohn'
Wiederkehr -
morgen wird er mich verlassen, wie mein Glück - ohn' Wiederkehr."
Doch da sprach er, "Nimmermehr!"
Einen Augenblick erblassend ob der Antwort, die so passend,
sagt' ich, "Fraglos ist dies alles, was das Tier gelernt bisher:
's war bei einem Herrn in Pflege, den so tief des Schicksals Schläge
trafen, daß all seine Wege schloß dies eine Wort so schwer -
daß' all seiner Hoffnung Lieder als Refrain beschloß so schwer
dies "Nimmer - nimmermehr."
Doch was Trübes ich auch dachte, dieses Tier mich lächeln machte,
immer noch, und also rollt' ich stracks mir einen Sessel her
und ließ die Gedanken fliehen, reihte wilde Theorien,
Phantasie an Phantasien: wie's wohl zu verstehen wär'-
wie dies grimme, ominöse Wesen zu verstehen wär',
wenn es krächzte "Nimmermehr."
Dieses zu erraten, saß ich wortlos vor dem Tier, doch fraß sich
mir sein Blick ins tiefste Innre nun, als ob er Feuer wär';
brütend über Ungewissem legt' ich, hin und her gerissen,
meinen Kopf aufs samtne Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr -
auf das violette Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr,
doch nun, ach! drückt nimmermehr!
Da auf einmal füllten Düfte, dünkt' mich, weihrauchgleich die
Lüfte,
und seraphner Schritte Klingen drang vom Estrich zu mir her.
"Ärmster", rief ich, "sieh, Gott sendet seine Engel dir
und spendet
Nepenthes, worinnen endet nun Lenor's Gedächtnis schwer;-
trink das freundliche Vergessen, das bald tilgt, was in dir
schwer!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."
"Ah, du prophezeist ohn' Zweifel, Höllenbrut! Ob Tier, ob
Teufel -
ob dich der Versucher sandte, ob ein Sturm dich ließ hierher,
trostlos, doch ganz ohne Bangen, in dies öde Land gelangen,
in dies Haus, von Graun umpfangen,- sag's mir ehrlich, bitt' dich sehr -
gibt es - gibt's in Gilead Balsam?- sag's mir - sag mir, bitt' dich
sehr!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."
"Ah! dann nimm den letzten Zweifel, Höllenbrut - ob Tier, ob
Teufel!
Bei dem Himmel, der hoch über uns sich wölbt - bei Gottes Ehr'-
künd mir: wird es denn geschehen, daß ich einst in Edens Höhen
darf ein Mädchen wiedersehen, selig in der Engel Heer -
darf Lenor', die ich verloren, sehen in der Engel Heer?"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."
"Sei denn dies dein Abschiedszeichen", schrie ich,
"Unhold ohnegleichen!
Hebe dich hinweg und kehre stracks zurück in Plutos Sphär'!
Keiner einz'gen Feder Schwärze bleibe hier, dem finstern Scherze
Zeugnis! Laß mit meinem Schmerze mich allein!- hinweg dich scher!
Friß nicht länger mir am Leben! Pack dich! Fort! Hinweg dich
scher!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."
Und der Rabe rührt' sich nimmer, sitzt noch immer, sitzt noch immer
auf der bleichen Pallas-Büste überm Türsims wie vorher;
und in seinen Augenhöhlen eines Dämons Träume schwelen,
und das Licht wirft seinen scheelen Schatten auf den Estrich schwer;
und es hebt sich aus dem Schatten auf dem Estrich dumpf und schwer