Max Schreck

6. September 1879 - 19. Februar 1936

Max Schreck absolvierte seine schauspielerische Ausbildung am Berliner Staatstheater. Nach seiner Ausbildung war er zwei Jahre auf Tournee, unter anderem in Zittau, Erfurt, Bremen, Luzern, Gera und Frankfurt am Main. 1910 heiratete er die Schauspielerin Franziska Ott, welche sich fortan Fanny Schreck nannte.

Von 1919 bis 1922 trat Schreck bei den Kammerspielen München auf. In diese Zeit fallen auch die Aufnahmen für den ersten Film, in dem Schreck auftrat: Der Richter von Zalamea. 1922 wurde er dann von Prana Film für die einzige Produktion dieser Gesellschaft, Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens, verpflichtet. Er spielte den Vampirgrafen Orlok, der auf der Suche nach einem Haus ist. Dieser Film von Friedrich Wilhelm Murnau brachte ihm weltweit ein bleibendes Ansehen.



1923 spielte Schreck in Karl Grunes Sozial-Drama Die Straße, 1925 bekommt er hervorragende Kritiken für die Rolle des Apothekers in „Krieg im Frieden“ und 1927 war er erneut unter Grune in dessen pazifistischem Film Am Rande der Welt zu sehen.

Danach kehrte er an die Kammerspiele München zurück. Er arbeitete sowohl am Theater als auch bei weiteren Stummfilmen gemeinsam mit Max Ophüls, Bert Brecht und Karl Valentin. Insgesamt war er in über vierzig Filmen in verschiedenen Rollen zu sehen (unter Anderem in „Ritter der Nacht“ aus dem Jahr 1928). Dem Abbé Faria in der deutschen Fassung von Rowland V. Lees Graf von Monte Christo (1934) lieh er zudem seine Stimme. Vom ersten bis zum 28. Februar 1933 stand er auf der Bühne von Erika Manns Kabarett „Die Pfeffermühle“ in der Münchner „Bonbonniere“. Er trug im zweiten Programm dieses antifaschistischen Kabaretts Erika Manns Text „Der Koch“ vor, einen Text auf den allmächtigen, diktatorischen Brunnenvergifter, gegen den sich niemand mehr zur Wehr setzt: „Serviert von oben frißt mans doch. Ich bin der Koch.“

Schreck starb überraschend im Alter von 56 Jahren, nachdem er zuvor noch als Großinquisitor in Don Karlos auf der Bühne gestanden hatte. Am 14. März 1936 wurde er auf dem Waldfriedhof in Berlin-Wilmersdorf begraben (Feld U, anonym).

Seine Nichte begann im Jahre seines Todes ihre Filmkarriere. Aus der unbekannten Gisela Friedhilde Schreck wurde Gisela Uhlen. Max Schrecks Großnichte ist die Schauspielerin Susanne Uhlen.

Der Legendenbildung um den „Vampir“ bedient sich auch E. Elias Merhiges Filmproduktion Shadow of the Vampire (2000), in dem Willem Dafoe den geheimnisvollen Max Schreck in einer fiktiven Entstehungsgeschichte des Murnau-Klassikers verkörpert.

 

Als Vampir unsterblich

Max Schreck - Nosferatu. Diese beiden Namen sind untrennbar miteinander verbunden. Seine Darstellung des Vampirgrafen Orlok macht Schreck zur Ikone. Beim Filmdreh fürchten sich die Einheimischen vor seiner gespenstischen Erscheinung. Manche glauben sogar, er sei gar kein Mensch. 

 



Gerüchte und Legenden ranken sich um Max Schreck und "Nosferatu". Man munkelt, Schreck habe den Blutsauger nur so brillant darstellen können, weil er in Wirklichkeit tatsächlich ein Vampir war. Andere behaupten, dass "Nosferatu" Schrecks einziger Film gewesen sei. Großartiger Stoff für einen Film, wie E. Elias Merhige mit "Shadow of the Vampire" bewies – aber mehr auch nicht. Tatsächlich wirkte Max Schreck in rund 50 Filmen mit und verkörperte im Laufe seines Lebens mehr als 725 Rollen, die meisten davon am Theater.

Filmographie:

* 1920 - Der Richter von Zalamea
* 1920 - Der unheimliche Chinese
* 1921 - Der Verfluchte
* 1921 - Am Narrenseil
* 1921 - Der zeugende Tod
* 1921 - Der Roman der Christine von Herre
* 1921 - Pique Ass
* 1921 - Nathan der Weise
* 1921 - Der Favorit der Königin
* 1922 - Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
* 1923 - Die Straße
* 1923 - Die Mysterien eines Frisiersalons
* 1923 - Der Kaufmann von Venedig
* 1924 - Dudu, ein Menschenschicksal
* 1924 - Die Finanzen des Großherzogs
* 1925 - Krieg im Frieden
* 1925 - Die gefundene Braut
* 1926 - Der rosa Diamant
* 1927 - Der Sohn der Hagar
* 1927 - Am Rande der Welt
* 1927 - Ramper der Tiermensch
* 1928 - Wolga – Wolga, die Ballade von Stenka Rasin
* 1928 - Dona Juana
* 1928 - Der alte Fritz 2. Ausklang
* 1928 - Luther, ein Film der deutschen Reformation
* 1928 - Scampolo, das Mädchen der Straße
* 1928 - Rasputins Liebesabenteuer
* 1928 - Republik der Backfische
* 1928 - Ritter der Nacht
* 1928 - Moderne Piraten, ein Südseeabenteuer
* 1928 - Serenissimus und die letzte Jungfrau
* 1929 - Der Kampf der Tertia
* 1929 - Ludwig der Zweite, König von Bayern
* 1930 - Land des Lächelns
* 1930 - Im Banne der Berge
* 1932 - Nacht der Versuchung
* 1932 - Ein Mann mit Herz
* 1932 - Peter Voß, der Millionendieb
* 1932 - Die verkaufte Braut
* 1932 - Fürst Seppl
* 1933 - Muss man sich gleich scheiden lassen
* 1933 - Eine Frau wie du
* 1933 - Fräulein Hoffmanns Erzählungen
* 1933 - Roman einer Nacht
* 1933 - Der Tunnel
* 1934 - Das verliebte Hotel
* 1935 - Peer Gynt
* 1935 - Der Schlafwagenkontrolleur
* 1935 - Knock Out
* 1935 - Donogoo Tonka – Die geheimnisvolle Stadt
* 1936 - Die letzten Vier Von Santa Cruz